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Um die Jahrhundertwende wurden von Jenenser Studenten die ersten 2 Paar Skier mit nach Lauscha gebracht. Schon bald bauten sich viele Einheimische solche „Bretter“ nach und 1907 gab es schon an die 100 Skiläufer in Lauscha. Da bereits 1904 in Oberhof und 1905 in Ernstthal Wintersportvereine gegründet worden waren, kamen am 10.01.1908 in Lauscha einige Interessierte Bürger zusammen und gründeten den Lauscha´er Wintersportverein. Die Vorstellung dieses Vereins entsprachen aber nicht den Vorstellungen einer großen Zahl von Lauscha´ern Wintersportlern, die an echten sportlichen Wettkämpfen interessiert waren. Deshalb setzten sich die jungen, am Sport interessierten Leute vom Verein ab und gründeten eine separate Abteilung. Am 14.02.1909 fand dann das erste Wintersportfest in Lauscha statt, bei dem ca. 70 Sportler teilnahmen. Auf dem Programm standen: Sprunglauf für Senioren, Damenlanglauf, „Kunstfahren“ für Herren. Der Wettkampfmäßige betriebene Wintersport entwickelte sich in der Folgezeit enorm, man brachte vor allem eine richtige Sprunganlage, welche am 28.12.1911 eingeweiht wurde. Nun war Lauscha in der Lage Skisportveranstaltungen in größerem Rahmen zu Veranstalten. Leider kam die so hoffnungsvolle Entwicklung des Lauschaer Wintersports durch die Auswirkungen des 1. Weltkrieges fast zum Erliegen. 1922 verzeichnete der Verein nur noch 57 Mitglieder. In den folgenden Jahren entwickelte sich der Wintersportverein in Lauscha jedoch zu einen der stärksten in Thüringen. 1939 waren es bereits 230 Mitglieder. 1927 und 1929 wurde Lauscha mit der Ausrichtung der „Thüringer Meisterschaften“ betraut. 1931 wurde Lauscha und seinen Nachbarort Ernsthal die Ausrichtung der „Deutschen Skimeisterschaften“ übertragen. Es ist verständlich, dass nach dieser Deutscher Meisterschaft der Skilauf in Lauscha einen spürbaren Aufschwung nahm. Viele junge Leute wurden Mitglieder des Vereins und beteiligten sich am Übungs- und Wettkampfbetrieb. Der 2.Weltkrieg unterbrach dann wiederum in viel schrecklicher Weise als der Erste die Entwicklung des Sports. Zahlreiche hoffnungsvolle Lauscha´er Skisportler blieben als Opfer auf den Schlachtfeld des Krieges. Es dauerte längere Zeit bis Lauschaer Skisport wieder seinen ihm gebührenden Platz im gesellschaftlichen Leben einnehmen konnte. Wie schwer der sportliche Neubeginn in den Hungerjahren nach dem Krieg war, geht aus der Chronik hervor, so waren die Siegerpreise beispielsweise ein Brot, eine Wurst oder auch ein lebender Stallhase. Nach der Gründung der DDR 1949 wurde der Sport stark gefördert. Dies hatte selbstverständlich auch in Lauscha eine sprunghafte Aufwärtsentwicklung zur Folge. 1953 zählte die Sektion wieder 110 Mitglieder. In den folgenden Jahren entstand im Marktiegel unsere moderne Dreischanzenanlage mit den Kampfrichtertürmen. An diesem Objekt leisteten die Mitglieder der Sektion 34.000 freiwillige unbezahlte Arbeitsstunden. Die Neuorganisation des Leistungssports in der DDR hatte zur Folge, dass Lauscha zu einer Schwerpunktsektion erklärt wurde, mit dem Ziel, Nachwuchssportler für die Sportclubs heranzubilden. Bereits 1955 wurden die ersten Lauschaer Skisportler nach Zella-Mehlis und Oberhof delegiert. 1959 wurde Lauscha mit der Ausrichtung der „X. Deutschen Skimeisterschaft“ betraut. In Lauscha waren über 100 Schneefiguren gebaut worden, kein Haus war ungeschmückt, Organisation und Durchführung der Wettkämpfe waren bestens. 1976 und 1984 wurden wieder in Lauscha DDR-Meisterschaften durchgeführt. Als 1989 die Wende eingeleitet wurde, begann für viele Menschen eine Neuorientierung. Jeder musste sich seinen Platz in der neuen Gesellschaft erkämpfen, so dass wenig Zeit für den Sport übrig blieb. Es gab aber einige Sportfreunde, die sich schnell auf bewährten Traditionen besannen. Die Abteilung Wintersport, im neu gegründeten Sportverein Lauscha e.V. beantragt und bekam die „1. Thüringer Landesmeisterschaft“ nach der Wende. Für die Saison 1993/94 wurde ein Intercontinentalspringen beantragt. Die Veranstaltung wurde zu einem Höhepunkt nach der Wiedervereinigung Deutschlands. Vom Internationalen Skiverband FIS erhielt der Veranstalter höchste Anerkennung.
Grußwort vom Vorstand: Liebe Freunde des Wintersports, seit mehr als 100 Jahren wird in unserer Heimatstadt Lauscha Wintersport getrieben, eine Sportart, die heute aus dem Leben in unseren Bergen nicht mehr wegzudenken ist. Viele Wintersportfeste wurden veranstaltet, bedeutende Erfolge wurden von Lauschaer Skisportlern errungen, und unvergessliche Meisterschaften konnten hier bei uns ausgetragen werden. Bedeutende Persönlichkeiten erlernten auf den Lauschaer Schanzen das Skispringen, so z.B. der einstige Bundestrainer Reinhard Heß, Axel Zitzmann der 1979 Vizeweltmeiser im Skifliegen wurde und Andre Kiesewetter, Deutschlands erster V-Springer, 2-facher Weltcupsieger und Deutscher Meister. Man kann deshalb ohne anmaßend zu sein sagen, dass das Ansehen Lauschas nicht nur durch die Glasindustrie, sondern auch durch den Wintersport geprägt wurde.